München,10.11.2020

Beziehungen von Menschen mit Borderline-Symptomatik

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Beziehungen von Menschen mit Borderline-Symptomatik

Beziehungen werden von Patientinnen mit einer emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung oft mit den Worten „Liebe auf den ersten Blick, Seelenverwandte(r), einzig wahre und richtige Liebe“ beschrieben. Von Anfang an besteht zwischen den Personen eine „tiefe, innige Verbundenheit“, die es bis dahin bei keinem anderen Partner je gegeben habe. Aufgrund dessen wird die Beziehung anfänglich sehr intensiv, fast schon exzessiv, ge- und erlebt. Beziehungspartner oder auch Angehörige sprechen von einem meist schon „symbiose“artigen Miteinander, innerhalb dessen man nicht mehr erkennen könne, wer wer sei.

Diese Intensität der Beziehung verkehrt jedoch nach einer gewissen Zeit regelmäßig ins Gegenteil. Eifersucht, Verletzung und Streitereien prägen nun die Beziehungsstruktur. Betroffene mit der Borderline-Symptomatik fühlen sich in der Beziehung nicht mehr verstanden, geliebt und nicht mehr in ihrer Person wahrgenommen. Abrupte Beziehungsenden wechseln sich nun mit wiederkehrenden Beziehungsaufnahmen für einen längeren Zeitraum ab.

Durchbrochen werden kann dieses manifeste Beziehungsmuster der Borderline-Struktur letztlich nur durch einen therapeutischen Prozess, innerhalb dessen die Nähe-Distanz-Problematik, die Stimmungswechsel und die selbstschädigenden Verhaltensmuster aufgedeckt und bearbeitet werden.