München, 26.11.2018
Depressionen im Jugendalter
Depressive Symptome bei Minderjährigen altersabhängig
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit. 121 Millionen Menschen sind laut der WHO von der Krankheit betroffen.
Man geht davon aus, dass bereits vor der Pubertät 3 Prozent der Kinder an depressiven Symptomen leiden, während diese im Jugendbereich bis auf 8 Prozent ansteigen.
Depressive Symptome sind bei Minderjährigen dabei sehr altersabhängig. Während bei Kleinkindern eher der somatische Schmerz im Vordergrund steht, wie Bauch- und Kopfschmerzen, stehen bei Jugendliche vor allem Leistungsprobleme, sozialer Rückzug, Antriebs- und Interessenverlust sowie Zukunftsängste, Selbstwertprobleme und gegebenenfalls Suizidalität im Vordergrund des Krankheitssystems. Auch Reizbarkeit, geringe Frustrationstoleranz und selbstverletzendes Verhalten können begleitend auftreten oder sich akzentuieren.
Depressive Störungen haben meist eine hohe Komorbidität mit anderen psychischen Störungen, wie beispielsweise Angststörungen, Essstörungen und Selbstverletzenden Verhaltensweisen.
Wichtig ist es daher, so früh wie möglich psychotherapeutisch zu intervenieren. Unabhängig von der Wahl des psychotherapeutischen Verfahrens sind folgende Kernziele der Depressionstherapie zu nennen:
- Abbau belastender Faktoren
- Aufbau positiver Aktivitäten
- Strukturierung des Alltags
- Förderung und Bewusstmachung vorhandener Ressourcen
- Training sozialer Kompetenzen
- Erlernen von Problemlösungsstrategien
- Steigerung von Selbstsicherheit und Selbstwert