München, 15.09.2016

Traumatherapie bei Jugendlichen

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Jugendliche können aufgrund vielfältiger Erfahrungen Traumata erleiden. Oftmals bleiben diese aber unerkannt. Umso wichtiger ist es daher, Traumata frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Jugendliche sind während der Adoleszenz vielen neuen Eindrücken ausgesetzt. Hierbei kann es immer wieder zu Grenzüberschreitungen kommen, weil Jugendliche noch nicht gelernt haben, sich rechtzeitig zu beschränken. Vielfach möchten sich Jugendliche auch ausprobieren oder befürchten, in ihrem Freundeskreis nicht anerkannt zu werden, wenn sie sich riskanten Aktionen verweigern. Die hierbei getätigten Grenzerfahrungen können allerdings bei den Betroffenen selbst bei geglücktem Ausgang zu erheblichen Belastungen führen. Insbesondere unmittelbare Erlebnisse von Lebensgefahr bei sich oder Freundinnen kann von den Jugendlichen regelmäßig nicht hinreichend psychisch verarbeitet werden. In der Folgezeit können Traumfolgeerscheinungen auftreten, die weder von den Betroffenen noch ihrem unmittelbaren Umfeld erkannt werden.

Ritzen als Folge von traumatischen Ereignissen

„Die Art der Reaktion auf solche traumatischen Ereignisse ist insgesamt als mannigfaltig zu bezeichnen und reicht vom Rückzug aus dem Freundeskreis bis hin zum Ritzen. Deswegen ist die richtige Diagnose regelmäßig auch problematisch. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Jugendlichen oftmals nicht in der Lage sind, ihr Leid zu verbalisieren“, so die Psychotherapeutin Sabine Frömel, die eine auf die Behandlung von Mädchen im Alter von 14 bis 21 Jahren mit Essstörungen und Traumata spezialisierte Praxis führt. „Umso wichtiger ist es daher, fachlichen Rat in Anspruch zu nehmen, wenn man erkennt, dass sich das eigene Kind verändert, ohne hierfür eine Erklärung zu haben. Sollte sich hierbei herausstellen, dass eine traumatische Erfahrung begründend für die Veränderungen ist, sollte eine psychotherapeutische Traumatherapie in Erwägung gezogen werden. Denn zweifellos kann zwar jede Form der Psychotherapie zu einer Gesundung der Patienten führen; klar sein dürfte aber auch, dass gerade eine auf fachlicher Spezialisierung und entsprechender Fortbildung der behandelnden Psychotherapeutin beruhende Therapie hilfreich für den Erfolg sein kann.“